Kann man Glück essen?
Bei essbarem Glück denken die meisten Menschen sofort an die kleinen Marzipanschweinchen an Silvester und an die Glückskekse im China-Restaurant. Auch Überraschungseier zaubern je nach Inhalt ein Lächeln ins Gesicht. Doch um die Stimmung tatsächlich aufzuhellen, bedarf es spezieller Inhaltsstoffe, die direkt auf das Hormonsystem wirken. Es ist durchaus möglich, sich glücklich zu essen.
Vom Glück, alles kaufen zu können
Es gibt vieles, was uns emotionale Höhepunkte beschert. Zu den ultimativen Glücksgriffen gehört der legendäre Sechser im Lotto. Zwischen 150 und 200 Menschen trifft jährlich der Pfeil der Göttin Fortuna. Sie sind fortan frei von finanziellen Sorgen, vorausgesetzt, sie legen ihr Geld clever an und verschleudern ihre Millionen nicht unnütz.
Bei ihren Einkäufen im Supermarkt spielt der Preis eine untergeordnete Rolle. Sie leisten sich Dinge, von denen Otto Normalverbraucher nur träumt. Jeden Tag ein saftiges Rumpsteak, gedünsteter Spargel, Nordseekrabben und Kaviar – so stellen wir uns die Mahlzeiten eines Lottomillionärs vor. In der Anfangszeit mag der Speiseplan durchaus so aussehen, doch mit der Zeit kehren viele Neureiche zu gemäßigten Essgewohnheiten zurück. Sie geben sich dann wieder mit einer Butterbrezel zum Frühstück zufrieden und freuen sich auf ihre würzige Curry-Wurst.
Superfood oder Illusion?
Nicht nur ein Lottoschein kann glücklich machen, sondern auch ein Rezept, wenn es Zutaten enthält, die uns auf eine freudige Weise stimulieren. Einige der Glücksmahlzeiten stimmen uns tatsächlich froh, bei anderen beruht das womöglich nur auf dem Placebo-Effekt. Es ist das Glückshormon Serotonin, das uns in höhere Gefühlsebenen katapultiert. Und dieses finden wir reichlich unter anderem in Zwetschgen und Bananen.
Man könnte nun meinen, dass diese süßen Lebensmittel unser Glück steigern. Unbestreitbar verursachen die Früchte ein Wohlgefühl auf unserer Zunge. Hormonell wirksam sind sie jedoch nicht. Serotonin nimmt unser Körper nicht über die Nahrung auf, sondern der Organismus produziert den Botenstoff selbst. Das Serotonin aus den Tomaten, Kiwis und Co. ist nicht dazu in der Lage, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden.
Die Antwort auf die Frage, ob serotoninhaltige Gemüse- und Obstsorten glücklich machen, lautet: Jein. Es bereitet Freude, in eine süße Ananas zu beißen, doch die Produktion der Glückshormone beeinflusst das nicht. Was wirkt, ist jedoch Tryptophan.
Essen, das glücklich macht
Wer täglich gesund kocht schafft die Basis für ein langes und zufriedenes Leben, denn die vielen Vitamine und Mineralstoffe halten gesund. Darüber hinaus nehmen wir mit einigen Nahrungsmitteln Tryptophan zu uns. Bei der Aminosäure handelt es sich um eine Vorstufe des Glückshormons Serotonin. Das Gehirn wandelt das Tryptophan aus den Mahlzeiten in Serotonin um. Lebensmittel mit einem hohen Tryptophan-Gehalt können somit glücklich machen.
Diese Lebensmittel enthalten zum Beispiel besonders viel Tryptophan:
- Fisch
- Fleisch
- Eier
- Käse
- Nüsse
- Hülsenfrüchte
Wichtig ist außerdem Insulin als Transportmolekül. Dieses ermöglicht, dass das Tryptophan im Gehirn ankommt. Hier sind es wiederum die Kohlenhydrate, die die Bildung von Insulin anregen. Kohlenhydrate finden wir in stärkehaltigen Lebensmitteln, zum Beispiel in Nudeln, Reis, Brot und Kartoffeln.
Letztendlich sorgt das perfekte Zusammenspiel unterschiedlicher Nahrungsmittel für den emotionalen Höhenflug. Wichtig ist außerdem ein gesunder Darm, denn ein großer Teil des körpereigenen Serotonins entsteht genau hier. Eine ballaststoffreiche Ernährung hält den Darm in Schwung und trägt zu einem glücklichen Leben bei.
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