Pilz Lexikon
Pünktlich zur Herbstzeit gilt die Pilzsaison als eröffnet. Unzählige essbare und wohlschmeckende Köstlichkeiten sprießen wieder aus den heimischen Böden der Wälder und Felder. In diesem Pilzlexikon erfahren Sie alles rund um die wichtigsten Pilzsorten.
Austernpilze
Austernpilze © eyewave - Fotolia.com
Champignons
Champignons © Quade - Fotolia.com
Champignons sind vielseitig
Auch als Zugabe in Schmorgerichten oder Gemüsepfannen zeigt sich der Champignon von seiner besten Seite. Große Sorten eignen sich zum Füllen oder Grillen. Kleine Champignons können in Backteig frittiert werden. Oder Sie geben rohe Champignonscheiben in den Salat oder auf die Pizza. Im Ragout fin, als Pilzomelett, geschmort als Suppeneinlage,... Champignons bieten unzählige köstliche Möglichkeiten!Champignons einkaufen
Champignons werden in hellen und dunkleren Sorten angeboten. Die dunklen haben meist einen stärkeren Eigengeschmack. Frische Pilze haben keine Druckstellen oder dunkle Flecken, sondern sind einheitlich gefärbt. Sie fühlen sich bei leichtem Druck feucht an, ohne auf der Oberfläche tatsächlich feucht zu sein. Und natürlich zeigen Sie keine Spuren von Schimmel. Auch Pilze, die leicht alkoholisch riechen, sollten Sie unbedingt liegen lassen. In vielen Supermärkten werden Champignons falsch gelagert. Zu viel Feuchtigkeit und Plastikverpackungen tun ihnen gar nicht gut. Greifen Sie daher lieber zu losen Champignons, die Sie einzeln in Augenschein nehmen können.Champignons putzen und lagern
Wenn möglich, sollten Sie auf das Waschen von Champignons verzichten, weil sie durch die Aufnahme von Wasser an Aroma verlieren. Kratzen Sie besser nur verschmutzte Stellen mit dem Messer ab. Der angetrocknete Stielanschnitt sollte entfernt werden, sonst kann der Pilz vollständig verwendet werden. Je nach Zubereitung verwenden Sie ihn komplett, in Scheiben oder Vierteln. Wenn Sie Champignons lagern möchten, packen Sie sie in ein luftdurchlässiges Gefäß oder ein trockenes Geschirrhandtuch und legen sie ins Gemüsefach des Kühlschranks. Übrigens: Wenn Sie Reste von Pilzgerichten schnell abkühlen und im Kühlschrank aufbewahren, können Sie sie bedenkenlos am nächsten Tag wieder aufwärmen.Eierschwammerl
Eierschwammerl © babsi_w - Fotolia.com
Parasol
Parasol © babsi_w - Fotolia.com
Steinpilze
Steinpilz © Printemps - Fotolia.com
Giftpilze
Giftpilze © zoestar - Fotolia.com
Knollenblätterpilz
Den Geruch des giftigen Knollenblätterpilzes, dessen Hut eine Breite von fünf bis fünfzehn Zentimetern erreicht, sollte sich jeder Pilzsammler gut einprägen. Er erinnert an künstlichen Honig. Die Farben des Knollenblätterpilzes reichen von blassem Gelbgrün über Olivtöne bis hin zu einem Olivbraun. Sein knolliger Stiel ist von einer weißen Manschette umringt. Die faserstarke Huthaut ist einfach abziehbar. Bereits der Verzehr eines einzelnen kleinen Knollenblätterpilzes kann lebensgefährliche Vergiftungen nach sich ziehen. Verwechselt wird dieser hochgiftige Pilze insbesondere mit grünen Täublingen oder Champignons. Zwischen Juli bis Oktober ist er in Laubwäldern unter Rotbuchen und Eichen anzutreffen.Fliegenpilz
Trotz seines angenehmen Geruches ist auch der Fliegenpilz hochgiftig. Sein Hut erreicht eine Größe von sechs bis fünfzehn Zentimetern. In kräftigem Rot mit vielen weißen Tupfen versehen, sieht er optisch recht ansprechend aus. Sein Stiel ist von knolliger Form und trägt eine weiße Manschette. Zwischen Juli und Oktober wächst der Fliegenpilz insbesondere unter Stadium den Hasenbovisten. Ausgewachsene Fliegenpilze sind hingegen unverkennbar.Pantherpilz
Der Pantherpilz gehört ebenfalls zu den hochgiftigen Pilzen. Charakteristisch für diesen Pilz ist sein mattbrauner Hut, dessen weiße Flöckchen ein wenig an die Tupfen des roten Fliegenpilzes erinnern. Vermehrt tritt der Pantherpilz von August bis September auf. Er mag kalkhaltige Böden. Laub- und Nadelwälder bilden den Lebensraum des Pantherpilzes, der gerne mit dem Perlpilz oder dem Grauen Wulstling verwechselt wird.Tipps fürs Pilze Sammeln
Pilze sammeln © DoraZett - Fotolia.com
Genießbare oder giftig?
Neben den zum Verzehr geeigneten heimischen Speisepilzen bahnen sich etliche ungenießbare, teils hochgiftige Pilze ihren Weg durch belaubte und bemooste Waldflächen. Selbst mit einem Pilzbestimmungsbuch in der Hand kann es zu gefährlichen Verwechslungen kommen. Dennoch ist ein Bestimmungsbuch eine sinnvolle Anschaffung.Vorsicht
Anfänger sollten jedoch besonders vorsichtig sein und sich anfangs vielleicht zusammen mit einem erfahrenen Pilzsammler auf die Pilzsuche begeben. Kenner beurteilen Pilze zum einen nach äußeren Merkmalen wie der Hutform, der Stiele und Röhren und der Fleischkonsistenz, zum anderen können sie am Geruch giftige von genießbaren Pilzen unterscheiden. Einige Pilzarten sehen sich zum Verwechseln ähnlich. Die relevanten Unterschiede zu erkennen, ist für unerfahrene Pilzsammler nicht immer leicht. So gleichen beispielsweise Weiße Knollenblätterpilze, die hochgiftig sind, sehr stark den leckeren Speisechampignons und genießbare Stockschwämmchen sehen den hochgiftigen Häublingen ähnlich. Beim Hallimasch ist es der Japanische Trichterling, der viele Sammler giftig auf die falsche Fährte führt. Selbst die als leicht bestimmbar geltende Pfifferlinge (Eierschwammerl) haben mit dem „Falschen Pfifferling„ einen giftigen Zwilling.Irrtümer bei der Bestimmung
Neben den verhängnisvollen Verwechslungen genießbarer und ungenießbarer Pilzsorten, gibt es noch weitere Irrtümer, die zu einer Vergiftung führen können. So ist zum Beispiel längst nicht jeder Pilz, den ein Tier unbeschadet anknabbert, für Menschen genießbar. Ebenfalls kein hundertprozentiger Indikator für die Ungenießbarkeit ist die Blaufärbung der Stiele beim Auseinanderschneiden. Nicht jeder Giftpilz verfärbt sein Inneres, sobald Luft und Licht daran kommen. Manche Sorten tarnen sich trügerisch in unschuldigem Weiß und sind dennoch keine Speisepilze!Symptome einer Pilzvergiftung
Die Symptome einer Pilzvergiftung sind vielschichtig. Erbrechen, Übelkeit und Durchfall sind noch die harmlosesten; schwere Pilzvergiftungen können zum Tod führen. Die Wirkung ungenießbarer Pilze unterscheidet sich je nach Pilzart und reicht von giftig bis tödlich. Zu den tödlich giftigen Pilzen gehört unter anderem der Grüne Knollenblätterpilz. Bereits beim kleinsten Verdacht. Wer beispielsweise eine Fliegenpilzvergiftung erleidet, zu der es häufig aufgrund einer Verwechslung mit dem seltenen, genießbaren Kaiserling kommt, wird bereits eine Viertelstunde, spätestens aber zwei Stunden nach Verzehr Halluzinationen, Übelkeit, starke Bauchschmerzen oder Erbrechen erleiden. Zu den Erste-Hilfe-Maßnahmen gehören eine Magenausspülung und die Verabreichung von Aktivkohle. Meistens tritt die Genesung binnen vierundzwanzig Stunden ein. Die im Grünen Knollenblätterpilz enthaltenen Toxine greifen die menschlichen Organe – insbesondere den Darm, die Leber und manchmal sogar die Nieren – besonders stark an. Da das Gift dieses Pilzes sogar eine Hepatitis bewirken kann, dient die stationäre Behandlung insbesondere der Aufrechterhaltung der Organfunktionen. Bleibt die Vergiftung ohne Todesfolge, so dauert die Genesung mindestens eine Woche.Morgengrauen
Die besten Pilze finden sich zum einen, je früher der Tag, zum anderen je feuchter und bemooster der Boden ist. Im Verstecken und Tarnen sind die schmackhaften Walddelikatessen ganz groß. Pilzsammler sollten die Augen gut offenhalten. Manch imposantes Exemplar versteckt sich hinter einer Wurzel oder einem Baumstumpf. Zuweilen schauen Pilze aus wie herbstliche gefärbte Blätter. Es bedarf also eines guten und aufmerksamen Auges. Hilfreich ist zudem ein fundiertes Wissen um die Geselligkeit der Pilze. Wo der giftige Fliegenpilz oder andere Giftpilzsorten leben, ist der Steinpilz meist nicht weit entfernt.Pilze aufbewahren
Die richtige Sammlung und Aufbewahrung von Pilzen ist zwar keine komplizierte Wissenschaft, dennoch können auch hier Fehler gemacht werden. So sollten Pilze immer vorsichtig an den Stielen abgeschnitten oder aus dem Boden herausgedreht werden. Ob sie giftig sind, ist oft am Fuß zu erkennen. Im Zweifelsfall ist es immer besser, einen nicht eindeutig bestimmbaren Pilz stehen zu lassen. Da Pilze atmen müssen, gehören sie auf keinen Fall in Tüten. Daher gehört ein offener Korb oder ein Stoffsack unbedingt zur Ausrüstung jedes Pilzsammlers. Überreif sollten Pilze nicht „geerntet„ werden, weil sie in diesem Stadium nicht mehr zum Verzehr geeignet sind. Im Kühlschrank halten sich Pilze maximal drei Tage. Hier sollten sie locker in unverschlossenen Schüsseln gelagert werden.Warnhinweise beachten
In Wäldern, in denen der Fuchsbandwurm grassiert, sollten unbedingt entsprechende Warnschilder beachtet und von der Pilzsammlung Abstand genommen werden. Der Fuchsbandwurm setzt seine Eier auf Pflanzen und Pilze. Ein Verzehr von mit Fuchsbandwurmeiern befallenen Pilzen kann zu gesundheitlichen Schäden führen! Wichtig ist, dass Sie weiters keinesfalls Pilze verkochen oder verzehren, deren eindeutige Sorte für Sie nicht erkennbar. Lieber einen Fachmann fragen, bevor diese nicht bekannte Pilze verzehrt werden!Pilze kaufen
Da es viele Speisepilze nicht nur in wild wachsender sondern auch in kultivierter Form gibt, sind die köstlichen und gesunden Schwammerl das ganze Jahr über zu haben. Ein paar Tipps fürs Einkaufen von Pilzen finden Sie hier!Kultur und Zuchtpilze
Beim Kauf der sogenannten Kultur- oder Zuchtpilze sollte unbedingt auf Frische geachtet werden. Vom Kauf überreifer Exemplare ist abzuraten. Zudem sollten Pilze beim Kauf frei von Blättern und Erde sein und selbstverständlich auf keinen Fall angeschimmelt.Frische Pilze im Handel
Das Pilzfleisch sollte hell und fest daherkommen. Präsentieren sich Pilze bereits weich, ausgetrocknet oder gar fleckig, sollte vom Kauf Abstand genommen werden. Sind die Stiele der Pilze bereits trocken, schließt das auf eine längere Lagerzeit. Pilze sind generell sehr empfindlich. Auch die Kulturspeisepilze reagieren schnell mit Druckstellen. Sie möchten wie rohe Eier behandelt und angefasst werden. Je größer und reifer Pilze sind, desto aromatischer sind sie. Nicht alle Speisepilze sind im nächsten Supermarkt zu haben. Liebhaber von Steinpilzen, Trüffeln oder Morcheln werden sich in Feinkostläden umsehen und zudem sehr viel Geld bezahlen müssen. Diese edlen Pilzsorten sind nämlich nicht kultivierbar. Egal auf welchem Wege – gesammelt oder gekauft - die leckeren Speisepilze auf die Teller gelangen, einige edle Exemplare möchten wir Ihnen näher vorstellen.Weitere interessante Artikel