Bockshornklee kaufen
Die Bezeichnung Bockshornklee legt nahe, dass es sich um das getrocknete Kraut der Pflanze handelt. Unter dem Begriff bietet der Handel aber den Samen an.
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Alternative Bezeichnung
Bockshornklee ist weit verbreitet und hat daher sehr viele Trivialnamen erhalten. Diese beziehen sich auf die Form der Samenhülle oder auf die Wirkung der Samen
- Kuhhornklee
- Ziegenhorn
- Hirschwundkraut
- Feine Grete
Bodybuilder schätzen die Samen als Fenugreek. Der Begriff leitet sich aus dem botanischen Namen „Foenum graecum“ ab, der "griechisches Heu" bedeutet.
Botanische Fakten zu Bockhornklee
Die robuste einjährigen Pflanze liebt die Sonne. Da sie auch salzige Böden verträgt und Trockenheit ihr nicht schadet, ist sie einfach zu kultivieren und kommt in weiten Regionen vom südlichen Europa, Afrika bis Indien, China und Australien vor.
Das krautige Gewächs bildet ab dem Frühjahr bis zum Sommer Blüten, die rasch zu Schoten heranreifen. In den Schoten befinden sich Samen des Bockshornklees.
Inhaltsstoffe und therapeutische Wirkung von Bockshornklee
Der seit dem Altertum bekannte Bockshornklee soll schon Kleopatra zu ihrer legendären Schönheit verholfen haben.Historisches aus der Volksmedizin
Die Volksmedizin beruht auf Erfahrungen, über das Warum und Wieso die Wirkung einsetzt, machten sich die Heilkundigen und Hebammen keine Gedanken. Dies ist in der modernen Medizin anders, diese will belegt Wirkungen und in der Regel eine Zuordnung zu bestimmten Stoffen.
Bereits 3700 v. Chr. soll der chinesische Kaiser Shen Nong ein Heilpflanzenbuch verfasst haben und darin Bockshornklee als Mittel, das Schleim löst, erwähnt haben. Mit dem wissen über chinesische Heilkunst verbreitete sich diese Botschaft über Indien, Arabien und Persien nach Ägypten.
Im Papyrus Ebers (etwa 1550 v. Chr.) erwähnt der Autor Bockshornklee als Mittel gegen Brandwunden. Im alten Ägypten dienten Getränke aus Blättern und Samen der Geburtshilfe. Tees bekamen stillende Frauen, um den Milchfluss anzuregen. Weit verbrietet war eine äußere Anwendung um Geschwüre und Entzündungen zu heilen.
Auch Hippokrates (460 v. Chr. – 370 v. Chr.) lobte die Eigenschaften des Bockshornklees. Die botanische Bezeichnung „Foenum graecum= griechisches Heu“lässt vermuten, dass das Wissen sich von Griechenland aus auch zu den Römern verbreitete.
Bekannt ist, dass um 795 n. Chr. Karl der Große den Anbau alter Heil- und Kulturpflanze in seinem Reich befahl. So wurde auch Bockshornklee Teil der einheimischen Volksmedizin. Im 12. Jahrhundert begeisterte sich Hildegard von Bingen für das Kraut. Sie schrieb ihm eine Wirkung gegen Appetitlosigkeit und Hauterkrankungen zu und war überzeugt, dass Bockhornklee auch die Abwehrkräfte steigert.
Später erwähnten Albertus Magnus (13. Jahrhundert) und Pfarrer Kneip (19. Jahrhundert) die positiven Eigenschaften.
Vom Altertum bis in die Neuzeit galt Bockhornkee als wichtiges Heilkraut. Erst die moderne Medizin zeigt Skepsis. So begannen die Wissenschaftler die Inhaltsstoffe der Pflanze zu untersuchen.
Substanzen und deren Wirkung
Der Samen enthält zwischen 20 und 45 Prozent des Schleimstoffs Galactomannanen, 23 bis 30 Prozent Proteine und 6 bis 10 Prozent Lipide. Heute gegen die Wissenschaftler davon aus, dass die sekundären Pflanzenstoffe (Phytamine) von größerer Bedeutung sind. Die bitter schmeckenden Steroidsaponine sowie Sterole, Flavonoiden , Trigonellin und ätherische Öle haben eine zum großen Teil noch unerforschte therapeutische Wirkung.
Sapogenine regen beispielsweise die Gallensekretion an. Dies wiederum senkt den Lipidspiegel. Andere Substanzen stimulieren die glucoseabhängige Insulinsekretion. Das bedeutet, sie reduzieren die Insulinresistenz in Muskeln und Leber. Aus diesem Grund sinkt der Insulin- und Glucosespiegel wie Versuche an Mäusen und Hamstern nahelegen.
Klinischer Studien zur Wirkung bei Diabetes mellitus und Hyperlipidämie stehen noch am Anfang. Die Anzahl der Teilnehmer lag zwischen 26 und 69.
Das in Bockhornklee enthaltene Diosgenin wirkt auf den Östrogenspiegel. Daraus lässt sich schließen, dass der Samen auch hormonbedingte Krebsarten beeinflusst.
Zu bedenken ist auch, dass Würzen mit Bockshornklee oder ein Tee aus den Samen oft nicht ausreicht, um eine therapeutische Wirkung zu erzielen. Viele Wirkstoffe lösen sich nicht in Wasser, daher sind Kapseln, in denen Gerstenöl als Träger dient, vorzuziehen.
An Parkinson erkrankte Menschen können auf Medikamente aus Bockshornklee hoffen, dies zeigte eine Doppelblindstudie an 50 Patienten. Die Symptome gingen deutlich zurück, vermutlich weil Bockshornklee die Schädigung dopaminerger Nervenzellen verzögert.
Einnahme therapeutisch wirksamer Mengen
Wer mit Bockshornklee würzt, kann sich einfach an dem Geschmack erfreuen. Bei der Einnahmen größerer Mengen in Form von Kapseln ist einigen zu bedenken.
Wirkung ohne Nachweise
Es gibt Hinweise, dass Bockshornkleesamen den Blutzuckerspiegel und die Blutfettwerte senkt. Auch sind Wirkungen auf den Hormonhaushalt und Parkinson bekannt. Aber einen Beleg über die Wirkung gibt es nicht, da alle Studien nur im kleinen Rahmen stattfanden.
Gefahren durch die Einnahme von Bockhornklee
Generell kann Bockshornklee eine Wirkung haben, auch können Giftstoffe enthalten sein. Wer größere Mengen der Bockshornkleesamen verzehrt sollte mit dem Arzt darüber sprechen und besonders auf die Qualität der Produkte achten.
Der Arzt muss von der Einnahme wissen
Da Bockshornklee den Blutfett- und den Blutzuckerspiegel beeinflusst, muss der Arzt der diese Werte mit Medikamenten einstellt wissen, wenn der Patient begleitend Kapseln mit den Samen schluckt. Er prüft die entsprechenden Wert häufiger und passt seine Therapie entsprechend an.
Schadstoffe im Bockshornklee
Es gab Probleme mit Samen die durch Escherichia Coli kontaminiert waren. Dies betrifft frische Samen und Produkte, die nicht dem europäische Arzneibuch entsprechen. Wer Samen oder Kapseln in Apothekenqualität erwirbt, geht kein Risiko ein.
Schadstoffe heißt nicht unbedingt Verunreinigung. Wie alle Leguminosen (Hülsenfrüchte) enthält auch Bockshonklee Giftstoffe. Diese bettet die Pflanze in den Samen ein, um sie vor Tierfraß zu schützen. Die Menschheit hat gelernt damit zu leben und erhitzt alle Hülsenfrüchte,um das Gift zu neutralisieren. Bohnen werden beispielsweise gekocht. Beim Bockshornkleesamen dient das Rösten diesem Zweck.
Verwendung von Bockshornklee
Die Samen des Klees werden oft als Hausmittel bei Beschweren verwendet. Vielfach dienen Sie lediglich dem Würzen.
Typische Hausmittel
- Bei oberflächlichen Entzündungen haben sich feucht-warmer Breiumschläge bewährt. Um die Wirkstoffe freizusetzen, kocht man 50 g Samenpulver in 250 Milliliter Wasser fünf Minuten Kochen. Der noch warme Brei soll auch Rückenschmerzen lindern.
- Eine andere Option ist eine Tasse Samen über Nacht in zwei Tassen Wasser quellen zu lassen und die Mischung mit einem Mixer zu pürieren. Den so entstehen Brei anwärmen und für Umschläge oder als Haarmaske verwenden.
- Zur Stärkung dient ein Sud aus einem Teelöffel Samen (zerkleinert) mit einer Tasse Wasser.
Bockshornkleesamen als Gewürz
- Viele Würzmischungen enthalten Bockhornklee. Curry, Senf, Soja- und Fischsoße snd ohne da Gewürz nicht denkbar. Weit verbreitet ist auch Käse, der den Samen enthält, um den beliebten nussigen Geschmack zu erhalten.
- Ein alter Brauch zieht seit einigen Jahren in die Küche ein. Frische Samen (nicht aktivierte) mit Wasser benetzen und dieses ein bis zwei Tage in einem großen Glas in an Licht stellen. Die Sprossen sind eine wunderbare Zugabe zu Salaten.
Einkauf und Lagerung von Bockhornklee
Haltbarkeit des Gewürzes
Das Aroma verflüchtigt sich in zerkleinerten Samen schnell. Wer ganz Samen kauft und diese vor Luft und Sonne schützt, hat lange daran Freude. Idealerweise erfolgt das Pulverisierung erst kurz vor dem Würzen.
Wichtige Tipps
- Aktivierte Samen sind keimfrei und die in den Kernen enthaltenen natürlichen Giftstoffe sind neutralisiert. Sie sind weniger bitter als frische Samen und eignen sich nicht um Keime zu ziehen. Ein Rösten ist überflüssig.
- Frische Samen sollten immer geröstet oder vor dem Keimen heiß abgespült werden. Dies verbessert den Geschmack und entfernt schädliche Bestandteile.
- Bei Kapseln sollte das darin enthaltende Pulver pharmazeutische Qualität haben. Achtung: Vegetarier und Veganer müssen auf die Zusammensetzung der Kapselhülle achten.
- Generell ist es sinnvoll ganze Samen zu kaufen und sie erst kurz vor dem Verzehr zu zerkleinern.
Quellen
- Sebastian Kneipp: Meine Wasserkur, 10. Auflage, Kempten 1889, S. 129. https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2011/daz-30-2011/bockshornkleesamen
- https://www.heilpflanzen-welt.de/2015-10-Fehleinschaetzungen-zu-Bockshornkleesamen/
- Papyrus Ebers
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