Rezepte mit Bärlauch
Der Bärlauch, auch Hexenzwiebel oder Waldknoblauch genannt, gehört zu den bekanntesten Gewürz- und Heilpflanzen. Im Frühjahr wird das beliebte Heilkraut für Salate, Saucen oder Aufstriche verwendet. Seine heilende Wirkung ist vielfältig und beweist, wie wertvoll die heimische Pflanze für unsere Gesundheit ist.
Wo und wann wächst der Bärlauch?
Der Bärlauch bevorzugt schattige, nährstoffreiche und feuchte Böden nah an Beckenanlagen, Auenbereichen von Fließgewässern und Bächen. Er ist in ganz Europa und Teilen Asiens zu finden. Der Bärlauch wird häufiger in Parkanlagen und Gärten kultiviert. In Österreich kommt er verstärkt im Leithagebirge und weniger in Osttirol vor. Im westlichen und südlichen Alpengebiet ist er bedroht.
Der Bärlauch kann über die Zwiebel oder Samen angebaut werden. Da der Waldknoblauch eine ausbreitungsfreudige Pflanze ist, kann er sich Jahr für Jahr nahezu selbstständig kultivieren und ganze Bärlauchkolonien bilden. Aussaatzeit ist zwischen September und Oktober, wobei ca. 20 bis 25 cm Abstand zwischen den Bärlauchsamen bestehen sollte, um eine Nährstoffkonkurrenz zu vermeiden. Eine ähnliche Konstellation ergibt sich bei der Zwiebelpflanzung, die allerdings nicht zu Frostzeiten geschehen sollte. Die Blütezeit ist zwischen April und Mai, sowie Erntezeit zwischen März und Juni.
Wie unterscheide ich Maiglöckchen und Bärlauch?
Die Unterscheidung zwischen Waldknoblauch und Maiglöckchen, die ähnlich aussehende Blätter aufweisen, ist hauptsächlich über den Duft auszumachen. Zerriebene oder zerkleinerte Blätter verströmen einen Knoblauchduft. Maiglöckchen fehlt diese Charaktereigenschaft. Allerdings ist auf der Blattoberfläche eine Unterscheidung festzustellen: Bärlauchblätter haben ein mattes Erscheinungsbild, Maiglöckchenblätter präsentieren sich glänzend.
Weiterhin gibt es Unterschiede bei der Blüte. Waldknoblauch blüht ca. zwei Monate vor dem Maiglöckchen und hat sternenförmige Blüten. Das Maiglöckchen ist, wie der Name verrät, glockenförmig.
Wie verwende ich den Waldknoblauch?
Im Frühling wird der Waldknoblauch auf zahlreichen Märkten angeboten. Als beliebtes Frühjahrskraut wird es durch sein mildes knoblauchartiges Aroma als Zwiebel- und Knoblauchersatz wertgeschätzt. Im Gegensatz zu den Zwiebelgewächsen gibt es einen weiteren Vorteil: Nach dem Verzehr von Waldknoblauch entsteht kein unangenehmer Mundgeruch.
Im Supermarkt und auf Wochenmärkten finden sich interessante Bärlauchkompositionen: u. a. Bärlauchsuppen, Bärlauchkäse- und Frischkäse, Bärlauchtofu. Verfeinern lassen sich aber auch Kartoffelgerichte, Salate, Fischgerichte und Soßen. Die Verwendung von der Hexenzwiebel aus Fertigprodukten ist kritisch zu bewerten. Die enthaltenen künstlichen Aromen und zugesetzter Knoblauch bieten dem Körper keinen gesundheitlichen Mehrwert.
Um das Bärlaucharoma vollständig aufzufangen, sollte der Waldknoblauch erst zum Servieren von warmen Gerichten hinzugefügt werden.
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Natürlich kann der Waldknoblauch auch roh verzehrt werden. Ob in feinen Streifen oder gehackt auf ein Butterbrot, als Zutat im Quarkdip, in Pesto, in Kräuterbutter oder mit anderen Kräutern gemischt, ist die Hexenzwiebel abwechslungsreich einsetzbar.
Eine beliebte Spezialität ist Bärlauchpesto, das auf die ursprüngliche italienische Variante Pesto genovese (mit Basilikum) zurück geht. Die Grundzutaten, Nüsse, Olivenöl, Käse und Kräuter sind identisch geblieben. Hier findest du interessante Bärlauchpesto-Anregungen.
Wie kann ich die Hexenzwiebel als Heilkraut einsetzen?
Kann man die Hexenzwiebel als Heilkraut einsetzen? - Diese Frage können viele Menschen nicht beantworten, weil sie den Waldknoblauch nur als Gewürzpflanze kennen. Doch die zahlreichen Inhalts- und Wirkstoffe haben es in sich.
Bereits in der Antike und Mittelalter wurde die Hexenzwiebel in Klostergärten angebaut. Schon Hildegard von Bingen, die sich im 12. Jahrhundert einen Namen im Kräuterhandwerk gemacht hat, reichte die Hexenzwiebel bei Magen-Darm-Erkrankungen. In einigen Kräutersammlungen des Mittelalters findet man den "wilden Knoblauch" auch bei der Bekämpfung von Bauchschmerzen, Blähungen, Schlafproblemen oder zum Auslösen von Wehen bei Schwangeren. Man reichte den Waldknoblauch beispielsweise pur, gekocht oder in Wein getränkt. In Essig eingelegte Bärlauchblätter wurden bei Zahnproblemen gegeben.
Die medizinische Wirkung der Hexenzwiebel entstammt den enthaltenen Schwefelverbindungen. Sie aktivieren die Magen-Darm-Tätigkeit und helfen bei Bluthochdruck und einem ungünstigen Cholesterinspiegel. Die Inhaltsstoffe sind auch dafür bekannt, dass sie bei Erkältungen und Bronchitis unterstützen und pilzhemmende Eigenschaften mitbringen.
Die Hexenzwiebel wirkt antientzündlich. In einigen medizinischen Studien wurden neben den pilztötenden Eigenschaften auch Anwendungsmöglichkeiten in der Krebstherapie nachgewiesen. Extrakte aus Bärlauchpflanzen konnten erfolgreich Magenkrebszellen abtöten.
Hat die Hexenzwiebel auch Nebenwirkungen? - Die bisherigen Ausführungen legen nahe, dass der wilde Knoblauch viele Vorteile mit sich bringt. Wie so oft gilt auch hier: Die Dosis macht das Gift. Hohe Mengen können zu Magenreizungen und Allergien beitragen.
Wie lange ist die Bärlauch haltbar?
Die frische Verwendung von der Bärlauchzwiebel ist die übliche Form der Kräuterdarreichung. Es gibt allerdings andere Möglichkeiten der Verwendung, um die Heilpflanze ganzjährig zu bevorraten. Zunächst ist es möglich, den Waldknoblauch einzufrieren. Dazu werden die Blätter gewaschen, getrocknet und zerkleinert. Anschließend kommen sie in einen Gefrierbeutel oder einem vergleichbaren Behältnis zum Einfrieren. Der Waldknoblauch kann zwar auch im Backofen getrocknet werden, verliert dabei aber viele Aromastoffe. Ein Dörrautomat kann in diesem Fall Abhilfe schaffen. Nach dem Trocknen sollten die Waldknoblauchblätter in einer möglichst lichtgeschützten und aromakonservierenden Atmosphäre gelagert werden.
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